Traditionell laden die Männer und Frauen hinter der Dult, bevor es losgeht, ein das Dultbier zu verkosten. Zur ersten Herbstdult nach der Coronapause wird diese Ehre Alfred Glöckl und der Traditionsbrauerei Kneitinger zu Teil. Auch politische und geistliche Lokalprominenz waren vor Ort und gewährten zusammen mit den Betreibern einen Ausblick auf die kommende Dult.
Einen perfekten Sommerabend hatten sich Beschicker und Wirte gewählt, um das Festbier der diesjährigen Herbstdult zu präsentieren. Knapp 10 Tage bevor die zweite Dult nach der langen Coronapause startet, trafen sich bei lauem Sommerwetter Wirte und Braumeister aus ganz Regensburg im alten Schlachthof im Regensburger Osten. Alle Anwesenden hoffen auf eine friedliche und erfolgreiche Herbstdult.
130 geladene Gäste
Die Dultbierprobe ist nicht nur wegen der Präsentation des Biers vor jeder Dult ein Highlight, sie bietet auch Plattform zum gesellschaftlichen und kommunikativen Austausch und gibt Gelegenheit auf das kommende Fest zu blicken. Martin Sperger, Geschäftsführer der Kneitinger Brauerei, und Alfred Glöckl, Festwirt des legendären Glöckl Festzelts, hatten zusammen mit der Oberbürgermeisterin in den Regensburger Osten eingeladen. Hier betreibt mit der Familie Riemhofer, eine alteingesessene Regensburger Gastwirtfamilie, den „Schlachthof-Stad’l“. Im gemütlichen Biergarten des Schlachthofs wurden die knapp 130 Gäste mit Bratwurstsemmeln und Bier begrüßt – ausgehändigt vom Nachwuchs der Wirtsfamilie Riemhofer. Auch das Fass mit dem extra zur Dult gebrauten flüssigen Gold stand schon bereit, um später von Bürgermeister Ludwig Artinger angestochen zu werden.
Brauereien und Wirte stoßen an
Für die richtige musikalische Untermalung sorgten das bayerische Akustik-Trio „Rübe, Tom und Andi“, die auch gerne mal einen frechen Spruch zu den Reden der Gastgeber losließen. Den größten Redeanteil hatte dabei der Geschäftsführer der Kneitinger Brauerei Martin Sperger, der die geladenen Gäste und Vertreter der Presse herzlichst begrüßte. Einen großen Dank richtete Sperger an die gastgebende Familie Riemhofer und die anwesenden Ehrengäste. Neben Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden waren auch Wirte und Beschicker von Rang und Namen anwesend. So fand sich unter den Gästen neben der Geschäftsführerin der Bischofshofer Brauerei Susanne Horn und deren Braumeister auch Anton Sperger, Bruder von Martin Sperger und Betreiber des Regensburger Spitalgartens. Auch die Spitalbrauerei war mit einer kleinen Delegation anwesend. So entstand im weiteren Verlauf des Abends im ansprechenden Ambiente des Biergartens ein reger Austausch aller Gäste untereinander.
„Regensburger Stadtleuchten im Glass“
Nach den Begrüßungsworten des Geschäftsführers war dann auch gleich der Star des Abends an der Reihe. Albert Kellner, seines Zeichens Braumeister bei Kneitinger, freute sich sichtlich seine Kreation den anwesenden präsentieren zu dürfen. Auch wenn er klarstellte, dass blumige Beschreibungen das Bier niemals so gut erklären könnten, wie es einfach zu probieren, hatte er doch eine Liste mit allerhand Adjektiven dabei, die ihm Biersommeliers an die Hand gegeben hatten. Als „Regensburger Stadtleuchten im Glass“ hatte es einer der Kenner beschrieben. Unter dem Strich sei aber klar: Es schmeckt. Das bestätigte auch Walter Metzger, Sprecher der Dultbeschicker, und die anderen Gäste vom Hahnzelt und Veranstaltern der Dult. „Blendend“, antwortete auch Alfred Glöckl kurz und knapp, auf die Frage wie ihm das Bier schmecke. Drei Schläge brauchte Bürgermeister Attinger, um den Zapfhahn sicher im Fass unterzubringen, denn „ein Kneitinger Fass braucht nie mehr als drei Schläge“, wie der Geschäftsführer Sperger versicherte.
Dult-Ausblick von Alfred Glöckl
Bevor der Abend in den für alle Anwesenden gemütlichen Teil überging, hatten Medienvertreter noch die Chance mit den Männern hinter der Dult zu reden. Bürgermeister Attinger hoffe auf Nachfrage auf ein friedliches Beisammen sein, ohne große Katastrophen, bei dem alle Beteiligten eine gute Zeit haben können. Weiter versprach Attinger, dass die Stadt einen größeren Fokus auf das bei der Maidult kritisierte Müllproblem richten würde. Ein kostenloser Dult-Bus ist ebenfalls wieder geplant Alfred Glöckl, der auch im Herbst wieder mit seinem großen Festzelt nicht nur für kulinarische Highlights sorgen will. Eines der Highlights wird laut dem Betreiber die „Lady’s Night“, bei der Preise im Wert von 10.000 Euro zu gewinnen sein werden. Auch wurde im Festzelt ein Balkon installiert von dem man einen hervorragenden Blick über das Dultgeschehen haben soll. Die Speisekarte wird an das frühherbstliche Wetter angepasst und erhält zum Beispiel ein Wildschweingulasch. Musikalisch verlässt man sich auf Altbewährtes und hat die Gipfelstürmer, „Froschhaxn Express“ und die Josef Menzl Kapelle eingeladen. Vor allem regenfrei soll die Dult bleiben, hofft der Festwirt.
Die Personalsituation sei weiterhin angespannt, erklärt Alfred Glöckl, auch wenn für die Hebstdult mehr Vorlauf vorhanden war. „Im Mai haben wir am Tag drei Bedienungen neu eingestellt, weil drei vorher aufgehört haben“, mahnt Glöckl. Im Herbst soll das anders laufen hofft der Betreiber. Den vermeintlichen Vorteil, bei der zweiten Dult nach der Coronapause mehr im Fokus zu stehen, sieht Alfred Glöckl dagegen nicht: „Es ist eigentlich egal, ob wir das ausrichten oder der Kollege Hahn. Die Dult funktioniert nur, wenn man ein ‚Wir-Gefühl‘ hat – egal ob Schausteller, Beschicker oder Festzeltbetreiber.“ Verlinkt finden Sie unsere Reportage über die Beschicker der Maidult 2022. Der filterVERLAG wünscht eine tolle Herbstdult 2022. Offizieller Dult-Start ist der 26. August.
RNRed