Nach einer sportlich strapaziösen Zeit hatte der Jahn vor knapp 6 Jahren die Möglichkeit ein Urgestein des deutschen Fußballs in die dritte Liga zu stürzen und zeitgleich selbst in die 2. Bundesliga zurückzukehren.
Im November feierte unser Magazin, der filter, sein 20-jähriges Bestehen. Von 2002 bis 2022: Ereignisse, die unsere Stadt und uns selbst geprägt haben. Den direkten Vorgänger-Artikel gibt es hier. Nachdem sich der Jahn nach seinem letzten Ausflug in die 2. Bundesliga, trotz des anstehenden Umzugs in das neue Jahnstadion, zwischenzeitlich in die Regionalliga verabschiedet hatte, stand am Ende der Drittliga Saison 2016/17 für die rot-weißen Regensburger ein sensationeller dritter Platz. Dieser berechtigte wie auch in der Saison 2011/12 zur Teilnahme an der Relegation.
Erinnerungen an Karlsruhe werden geweckt
Fünf Jahre zuvor war es dem SSV gelungen, sich gegen den Karlsruher SC durchzusetzen, doch dieses Mal wartete ein deutlich prestigeträchtigeres Duell auf die Domstädter. 1860 München war sportlich und finanziell auf Abwege geraten und fand sich mit der realen Bedrohung des Abstiegs in die dritte Liga konfrontiert. Die traditionsreichen „Sechzger“ hatten auf dem Papier einen deutlich stärkeren Kader als die Regensburger und konnten mit Ivicia Olic sogar einen ehemaligen Champions League-Stürmer aufweisen. Auch der Rest der Mannschaft war nicht unbedingt unteres Zweitliganiveau. Zwischen den Pfosten stand bei 1860 stand damals zum Beispiel Stefan Ortega, der vor kurzem zur vielleicht besten Mannschaft der Welt, Manchester City, wechselte.
Rekordkulisse beflügelt Jahn
Dass es für die „Sechzger“ trotzdem nicht zum Klassenerhalt reichte, lag an der couragierten Leistung des SSV. Nach einem 1:1-Unentschieden vor heimsicher Kulisse, folgte ein abgeklärter und souveräner 2:0-Sieg über die Münchner Löwen vor über 60.000 Zuschauern in der Allianz-Arena. Herausragender Akteur war Kolja Pusch, der mit seinem 1:0 den Grundstein für die späteren Aufstiegsfeierlichkeiten legte. Von den damaligen Aufstiegshelden sind heute nur noch wenige Spieler Teil der Jahntruppe. Treu geblieben sind der Domstadt neben der lebenden Legende Sebastian Nachreiner auch der mittlerweile zum Co-Kapitän aufgestiegene Benedikt Saller.
Die sechste Saison 2. Liga
Nach dem Aufstieg gelang dem Jahn mit einem fünften Platz der sensationelle Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga. Mittlerweile gehen die Männer von Ex-Spieler und jetzt Chef-Trainer Mersad Selimbegovic in ihre sechste Saison in deutschen Fußball-Unterhaus. Man kann dem Jahn nur wünschen, dass nochmal mindestens genauso viele dazu kommen. Nach dem Abgang von Roger Stilz konnte der Jahn vor kurzem mit Tobias Werner einen neuen sportlichen Leiter präsentieren. Hier geht es zu unserer Rückschau auf die sensationellen Auf- und Abstiege, ehemalige Spieler und ungewöhnliche Trainer der letzten 20 Jahre.
Alle bisher erschienen Teile unseres Rückblicks gibt es hier.
RNRed